Sven (史文哲)

subjektiv, direkt und selten seriös.

reisetagebuch: hong kong (香港)

mein asien-trip startete mitte januar in der chinesischen sonderverwaltungszone hong kong. der startpunkt für eine unvergessliche reise durch südost-asien und china.

hong kong wählten wir (mein mitbewohner stephan und ich) nicht bewusst als startpunkt für unsere reise. wir mussten quasi zwangsläufig nach hong kong um uns ein visum für die volksrepublik china machen zu können. während dies in taiwan (republik china) nur sehr schwer möglich war, gleicht die visa-beantragung in hong kong einer massenabfertigung.

das schöne daran war, dass wir unsere zeit nicht mit diversen debatten über den startpunkt verschwenden mussten. die billigen flüge von taipeh nach hong kong (120-150 euro) machten diese entscheidung noch attraktiver und so buchten wir uns schon sehr früh einen flug bei china airlines.

hong kong in wenigen worten beschrieben: london mitten in asien.

die preise (währung: hong kong dollar) sind absolut nicht mit den anderen asiatischen großstädten (außer vielleicht singapur und tokyo) vergleichbar und man hat eine extreme ansammlung westlicher ketten wie starbucks oder mcdonalds. natürlich gibt es auch restaurants mit dem typisch kantonesischen essen, aber auch diese sind vergleichsweise teuer. tipp für low-budget-traveller: esst auf den night-markts an den kleinen ständen. dort gibt es billige und schmackhafte küche. gerade in hong kong sollte man aber auf jeden fall meeresfrüchte und fisch essen. selbst die taiwanesen finden das dort so gut, dass es viele gibt, die einfach für ein paar tage nach hong kong fliegen um dort einzukaufen und essen gehen zu können.

auch die übernachtung dort war die teuerste während unseres gesamten trips. eine übernachtung unter 25 $/nacht zu bekommen, wird schwer und wer als backpacker unter seines gleichen nächtigen will, der bucht ein hostel in den chungking mansions. bei den seriösen betreibern bekommt man dann eine eMail mit fotos der rezeptionisten, da man bei der ankunft vor chungking von geschätzten 100 leuten angesprochen wird, die sich als rezeptionist ausgeben und dich dann in ihre absteige führen um dich dort übers ohr zu hauen. sehr skurill und sicherlich nichts für leute mit schwachen nerven, denn bis man die vielen pakistanis und inder, die einen dort anquatschen, abgewimmelt bekommt, vergeht einige zeit :-)
man trifft aber schnell jede menge backpacker und kommt wegen dieser problematik auch schnell ins gespräch :-)

wir hatten uns im vorfeld (unsere einzige vorbuchung) für das „new hong kong hostel“ entschieden. dieses hostel ist sauber, recht billig (25$ im dreierzimmer pro nacht) und hat noch geschätzte 200 andere namen ;-P
die leute an der rezeption sind freundlich und sprechen sehr gut englisch. das einchecken sollte also kein problem sein. das hostel befindet sich sich auf tsim sha tsui von wo man recht schnell via boot oder metro hong kong island oder die umliegenden inseln erreichen kann. ein ca. 10 minütiger boottrip ist übrigens die günstigste alternative um nach hong kong island zu kommen und kostet nur wenige cent.

diejenigen, die sich ein visum für die volksrepublik china ausstellen lassen wollen empfehle ich einen tag dafür ein zu planen. man weiß nie wie groß der anstrum auf die visa-stelle ist und man sollte doch einige stunden wartezeit einplanen (gerade wenn die mittagspause dazwischen fällt). ein normales touristen-visum (3 wochen) kostet in der 24-express-bearbeitung knapp 40 euro und kann am nächsten tag abgeholt werden.

das wetter ist übrigens ähnlich wie in taiwan nur etwas milder und humider. eine luftfeuchtigkeit von 95-97% ist durchaus keine seltenheit. für uns europäer also durchaus gewöhnungsbedürftig ;-)

noch kurz zur sprache: es wird nicht mandarin, sondern kantonesisch gesprochen. es werden zwar die traditionellen chinesischen zeichen (wie in taiwan) verwendet, die aussprache ist aber durch das 12-ton-system (im gegensatz zum 4-ton bei mandarin) wesentlich komplizierter. schade nur, dass überall nur englisch gesprochen wurde. kein „xiexie“, „bukeqi“ oder „huanying guanglin“ im 7eleven :-(

jetzt aber weg von den organisatorischen punkten, hin zum sight-seeing ;-)
hong kong biete wohl die schönste skyline der welt und die sollte man sich sowohl vom victoria peak, welches man mit der victoria peak tram erreicht, als auch während der allabendlichen lichtshow von kowloon island anschauen. die lichtshow ist wirklich besonders, da der gesamte hafen mit musik beschallt wird und die größten und bekanntesten skyscrapers eine zur musik passende laser- und lichtershow abliefern. die ganze sache ist meines wissens auch im guiness buch der rekorde festgehalten.
ein must-see ist übrigens auch der tian tan buddha auf lantau island. dies ist die größte freistehende buddha figur chinas und man munkelt, dass man sie bei gutem wetter sogar von macau aus sehen könnte. nach lantau island kommt man bequem mit der metro und ab der letzten metro-station wird man in einer gondelfahrt direkt in ein „altes dorf“ (mit 7elven und unzählugen souvenir-shops *lol*) unterhalb der buddha statue gebracht. absolut lohnenswert. für mich eine der top 3 attraktionen in hong kong!

auf hong kong island kann man die statue der hong kong orchidee besuchen. touristisch aber da diese an einem schönen platz steht, kann man dort aus die schöne sicht auf die hong kong bay betrachten. wenn das tradtionelle chinesisch boot vorbeifährt, bekommt man außerdem ein schönes motiv für ein bild.

zwei distrikte sollte man auch auf gar keinen fall verpassen: soho und lan kwai fong.
soho ist wie in new york ein szeneviertel mit den unterschiedlichsten restaurants. von mexikanischen über libanesischen bis hin zum nepalesischen essen kommt hier jeder auf seinen geschmack. aber achtung: ein abendessen mit getränk kann leicht das wochenbudget eines jeden backpackers sprengen. sehr bemerkenswert sind übrigens die kilometerlangen rolltreppen, die sich durch den bezirk ziehen. auch diese sind meines wissens im guiness buch der rekorde eingetragen ;-)
lan kwai fong ist das kneipenviertel von hong kong und weltweit bekannt. hier gibt viele irische pubs und diverse getränke aktionen und happy hours. als wir dort waren, lief gerade die amtseinführung von barack obama, die natürlich in jeder bar auf den flat-screens übertragen wurde. in lan kwai fong sollte man sich abends also schon einmal das ein oder andere „tsing tao“ (chinesisches bier mit deutscher tradition) gönnen.

als letzten tipp empfehle ich den man-mo tempel unweit von soho. dort kann man zwar durch die ganzen räucherstäbchen kaum atmen, aber gerade durch die hohe frequentierung ein reizvoller platz. wenn man ihn jedoch mit den prunkvollen tempeln in thailand oder so manchem tempel in taipeh vergleicht, ist man-mo eher unspektakulär.

da ich ganze 5 tage in hong kong verbracht habe, konnte ich mich auch den etwas unwichtigeren dingen zuwenden und habe zum beispiel noch madam taussads besucht. 3 tage reichen übrigens völlig aus um von hong kong alles zu sehen und da es eh kaum asiatischen flair vorzuweisen hat und jede menge kohle verschlingt, rate ich eh eher dazu mehr zeit in ländern wie kambodscha oder thailand zu verbringen.

der nächsten bericht wird sich dann über meinen kurzen abstecher nach macau drehen.

hier (flickr) meine bilder aus hong kong.

Juli 7, 2009 - Posted by | privat | , , , , , , , , , , ,

2 Kommentare »

  1. Hach schön…da werden Erinnerungen wach!

    Kommentar von Moritz Homann | Juli 7, 2009 | Antworten

  2. so ging’s mir auch als ich deine einträge von deiner china-reise gelesen habe ;-)

    nur du hast zusätzlich noch die schöneren bilder gemacht ;-P

    Kommentar von svengerst | Juli 7, 2009 | Antworten


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